UNWORDY - Don't talk. Do.

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#7 Christin Siegemund von foodlab

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Mit dem foodlab ist in der Hafencity ein Inkubator für kulinarische Ideen entstanden. Im foodlab feilen Start-ups an ihren Ideen und entwickeln Produkte. Die ehemalige Werberin Christin Siegemund erzählt im Podcast, wie sie auf die Idee zum leckeren Co-Workingspace kam und zur Unternehmerin wurde.

Christin Siegemund ist eine echte Hamburger Deern, kulinarisch zieht es sie aber schon früh in die Welt. Von ihrem Vater erbt sie die Liebe zu guten Essen, ihre Urlaube plant sie noch immer am liebsten nach den Speisekarten der Reiseziele. Beruflich startet sie aber erst einmal in der Werbung durch. Als Marketingleiterin für ein mittelständische Unternehmen betreut sie Shop-Eröffnungen auf der ganzen Welt. Ein spannender Job, aber ihr fehlt die Kreativität. Die lebt sie mit ihrem Blog „Hamburger Deern“ aus, den sie 2013 startet. „Es war nie mein Ziel, damit Geld zu verdienen.“ Es ist ein Hobby, sie schreibt gerne, der Blog ist eine Konstante geblieben. Den Blog gibt es noch, die Themen haben sich verändert. Und ihr wird klar, dass sie im Food-Bereich arbeiten will. Doch einen Job, wie sie ihn sich vorschwebt, gibt es nicht. „Es hat sich so ergeben, dass ich mir den selber bauen musste.“

Hamburg ist die heimliche Hauptstadt für Food-Start-ups in Deutschland, es gibt mehr als 150 Food-Start-ups mit ganz unterschiedlichen Produkten und tollen Ideen: Riegel, Nusscremes, Kombucha, Reismehl. Doch selbst ein Restaurant zu eröffnen oder Produkte zu entwickeln kommt für sie aber nicht in Frage. „Ich hatte nie die Idee für einen Food-Start-up, wäre beinahe in zwei Eingestiegen“, sagt Christin im Unwordy-Podcast. In ihrem Job hat Christin auch Werbung für Food-Start-ups gemacht. Sie spricht mit vielen Gründern und erkennt ihren Bedarf. Viele haben dieselben Probleme: Sie haben zwar eine tolle Idee, brauchen aber Vernetzung, PR oder eine Produktionsküche, in der sie ihre Produkte nach allen Standards zubereiten können. Allerdings gibt es in Hamburg kaum Produktionsküchen. Viele haben eine Idee für ein Produkt, wissen aber kaum etwas darüber, was daneben benötigt wird. Die Kreativität der Zwillings-Mutter sprudelt, in ihrem Kopf entsteht das Konzept des foodlab. „Es wäre doch cool, wenn die Start-ups ein Dach über dem Kopf hätten, wo sie wirken könnten.“

Im Sommer 2020 ist es soweit, dann eröffnet ihr foodlab in der HafenCity. Auf den 1.000 Quadratmeter des kulinarischen Co-Workingspace haben Food-Entwickler genug Platz für ihre Idee. Dafür stehen ihnen Arbeitsplätze zur Verfügung, in Produktionsküchen können sie erste Chargen produzieren. Sogar ein kleines Fotostudio und eine Kaffee-Rösterei gibt es. Das foodlab bildet die gesamte Kette ab, hier wird entwickelt, gekocht und abgelichtet. In einer Pop-up-Küche wechseln sich wiederum Gastronomen ab und präsentieren auch Gästen ihre Erzeugnisse.

Christin lebt mit dem foodlab ihre Leidenschaft aus – und möchte so dabei helfen, Ideen auf die Straße zu bringen. Im Podcast erzählt sie, wie ihr neues Accelerator-Programm dabei helfen soll, warum sie keine Investoren an Bord haben möchte und wie sie ihre Hausbank überzeugt hat. Ein spannende Geschichte – aber mit Storytelling kennt sich der Marketingprofi aus. Nur diesmal ist es ihre Story, und die ist ganz schön lecker.

#6 Sven Külper von MyTaxi

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Sven Külper hat mit MyTaxi eines der erfolgreichsten Start-ups Deutschlands gegründet und bis zu seinem Exit geleitet. Zeit für eine Pause? Auf keinen Fall, der Unternehmer hat schon längst neue Ziele.

Fast wäre er in Australien geblieben, in Sydney, wo er seinen Master macht, aber vor allem viel Wassersport treibt. Doch als seine Eltern in dort besuchen, wecken sie auch sein Heimweh. Seine Sehnsucht zieht ihn zurück nach Hamburg, wo er im Westen der Stadt aufgewachsen ist. In seinem Job entwickelt er für eine Marketingagentur Kampagnen. In seiner Freizeit allerdings trifft er sich am liebsten mit seinem Cousin Niclaus Mewes, um sich Geschäftsmodelle auszudenken. „Wir hatten schon immer Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen“, sagt Sven im Unwordy-Podcast. Es ist das Jahr 2009, das iPhone und der Appstore sind noch relativ jung. Und dann kommt Ihnen die Idee zu MyTaxi. „Es war wie Magie“, sagt Sven. „In der Idee war alles drin.“

Sven und Nic glauben an die Idee und gründen drei Monate später eine Firma. „Es war ein Schatz, den wir gefunden habe. Nun ging es darum, ihn zu bergen“, sagt Sven. Rückblickend klingt das banal, damals ist es Revolutionär. Heute muss man Niemanden erzählen, wie die App funktioniert, damals fast jedem. „Wir waren Ende 20, es war eine schöne Zeit., unsere Risikobereitschaft war noch groß“, sagt Sven. Er kommt aus einem studentischem Umfeld und braucht nicht viel, er lebt von einem Gründungszuschuss, den es vom Amt gibt. Es dauert mehrere Monate, bis sie sich ihr erstes Gehalt auszahlen.

Sven muss viel Überzeugungsarbeit leisten und es gibt viel Gegenwind von Taxi-Unternehmen. Damit MyTaxi funktioniert, braucht es Taxifahrer, die mitmachen und Fahrgäste, die die App nutzen. Beides bedingt sich, das eine gelingt nur im Gleichklang mit dem anderen. Es ist eigentlich ein schlechtes Timing, Smartphones stecken noch nicht in jeder Tasche. „Der Innovationsgrad darf nicht zu groß sein.“ Ganz pragmatisch besorgt Sven iPhones und stellt sie den Taxifahrern kostenlos zur Verfügung. Eine erfolgreiche Strategie, immer mehr machen mit, zum Start sind 70 Fahrer registriert. Für eine Stadt wie Hamburg ist das zwar nicht viel, aber es reicht, um aufzuzeigen, wie digitale Mobilität in einer Metropole funktioniert.

Nur wenige Jahre später ist MyTaxi ein Welterfolg. Daimler kommt an Bord und entwickelt mit Sven und Nic weitere Apps, die die Mobilität für immer verändern werden. Als dann Daimler MyTaxi komplett übernimmt, ist es für Sven ein guter Zeitpunkt, auszusteigen – im wahrsten Sinne des Wortes: Eine Weltreise will er machen, mindestens zehn Monate möchte er unterwegs sein und Abenteuer erleben. Am Ende sind es nicht mal vier Monate. Reisen reicht ihm nicht. Er ist Unternehmer und will etwas Neues machen und erschaffen.

Im Podcast erzählt Sven Külper, wie aus der Idee zu MyTaxi eine internationale Erfolgsgeschichte wurde. Der Hamburger spricht über die Zukunft der Mobilität und verrät, wie ihm ein Scoring-Modell dabei half, sein neues Unternehmen Orbit zu gründen. Dort entwickelt er Geschäftsmodelle, die vielleicht wieder das Zeug dazu haben, die Welt zu verändern.

#5 Jörg Schaaf von Schaaf Boats

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Boote bauen, das ist nicht unbedingt das, was man von einem Immobilien-Profi erwartet. Aber Jörg Schaaf hat noch nie ein gewöhnliches Leben geführt, sondern erfindet sich immer wieder neu. Seine unkonventionellen und Yachten und Hausboote spiegeln seinen Mut wider, außerhalb von Standards zu denken.

Eigentlich will er Tierarzt werden. Doch nach der Wende und dem Ende der DDR bricht er sein Veterinärstudium ab. Plötzlich ist die Welt so viel größer geworden. Er möchte etwas Neues erleben, Chancen ausloten und eben ein Leben ganz ohne Plan führen. Also geht Jörg Schaaf erst einmal auf Reisen. Zwei Jahre lang zieht er umher, arbeitet in verschiedenen Jobs und macht schließlich eine Ausbildung zum Immobilien-Kaufmann. „Ich dachte, ich bin ein guter Verkäufer“, sagt Jörg Schaaf. Er geht vorerst voll auf in diesem Beruf, gründet eine Firma, wird Bauträger und entwickelt Immobilien oder setzt innerstädtische Projekte um – und gewinnt dafür Preise. Eine Erfolgsgeschichte.

Doch wie immer, wenn er etwas verwirklicht hat, braucht Jörg Schaaf neue Anregungen. Während sein Partner die Geschäfte führt, reist er durch in einem Winter nach Brasilien. Bereits auf der vorgelagerten Insel Florianópolis ist Schluss mit der eigentlich viel größer geplanten Tour: Der Immobilienprofi verliebt sich in das Eiland und bleibt dort mehrere Monate. Er mietet dort mehrere Pousadas und wird so kurzerhand Hotelier und Reiseveranstalter. Vier Jahre pendelt er zwischen Brasilien und Deutschland. „Großes Geld habe ich damit nicht verdient, aber genug, um in Brasilien zu überwintern“, sagt Jörg Schaaf. Und er hat hier die Zeit, sich um seine Leidenschaft zu kümmern.

Jörg Schaaf hat schon immer ein Faible für Boote. Seit er denken kann, fährt er mit dem Segelboot raus, sobald der Wind weht. Schon länger ist er auf der Suche nach einem Boot, um mit Freunden ganz bequem und entspannt auszufahren. Allerdings gibt es keines, welches seinen Vorstellungen entspricht. Also zeichnet er selbst sein Traumboot mit genügend Platz für eine größere Gruppe, großen Panoramafenstern und einer optimalen Wasserlage bei Wellengang. Ein ehemaliger Geschäftspartner, der ihn in Brasilien besucht, sieht die Skizze und bietet ihm an, mit ihm dieses Boot zu bauen. Für Jörg Schaaf eine unerhörte Idee: „Ich hatte bis dahin noch nie Boote gebaut, und zwei linke Hände habe ich noch dazu“, sagt er im Unwordy-Podcast.

Und doch lässt ihn der Gedanke nicht mehr los. Irgendwann ist es soweit, Jörg Schaaf lässt das Immobilien-Geschäft hinter sich und wird im Mai 2010 Bootsbauer. Sein Plan ist ehrgeizig: Innerhalb von gerade einmal sieben Monaten soll aus seiner ursprünglichen Skizze ein einzigartiges Boot gebaut werden. Im Januar soll es fertig sein, rechtzeitig zu einer internationalen Messe in Düsseldorf. Ein ambitioniertes Vorhaben, man kann es auch ein wenig verrückt nennen. Doch Jörg Schaaf lässt sich nicht beirren: In Dresden mietet er eine leere Halle, die zu seiner Werft werden soll. In den Niederlanden findet er einen Architekten, der aus seiner Skizze einen konkreten Plan macht. Und während schließlich der Rumpf des Bootes aus Aluminium geschweißt wird, sucht er passende Motoren und Inneneinrichtern. Es ist ein Puzzle aus vielen Unbekannten für den unerfahrenen Schiffsbauer. Doch Jörg Schaff verliert zu keinem Zeitpunkt den Glauben an sein Boot, in seinem Kopf ist es schon fertig. Und tatsächlich gelingt es, sein Boot wird auf dem letzten Drücker fertig und kommt rechtzeitig auf der Messe an. Es ist eine Punktlandung.

Doch damit ist die nächste Erfolgsgeschichte noch längst nicht zu Ende. Im Podcast „Unwordy“ erzählt Jörg Schaaf, wie er als Neuling mit seinem Boot für Furore gesorgt hat, den Besuch von Superreichen in seiner Werft und seinen nächsten Plänen, die garantiert wieder keinem Standard entsprechen.

#4 Gen Sadakane von EyeEm

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Kreativität und Kunst bestimmen das Leben von Gen Sadakane. Seine Mutter ist Künstlerin, sie weckt in ihm die Liebe zu schönen Dingen. Er will etwas modellieren, etwas großes bauen. Doch statt Skulpturen zu erschaffen oder Leinwände zu bemalen sprüht er vor mehr als 20 Jahren erst einmal Graffitis auf Züge und bringt sich selbst Photoshop bei. Aufgewachsen ist der EyeEm-Gründer in Düsseldorf. Nach der Schule studiert er visuelle Kommunikation und Philosophie, nebenbei organisiert er Partys, baut sein Netzwerk auf und ergattert auf diesem Weg seinen ersten Praktikumsplatz bei TBWA. Die nächsten Stationen: McCann, Jung von Matt, DDB und Leo Burnett. In seinem Lebenslauf stehen Positionen wie Designer, Art Director, Konzepter und Creative Director. Eigentlich eine dieser typischen Agenturlaufbahnen – wären da nicht die mehr als 100 internationalen Auszeichnungen, die er für seine Arbeiten erhält, zum Beispiel in Cannes Gold für Volkswagen und Bosch. Nicht ohne Grund bezeichnet er sich selbst gern als Ideen-Maschine.

Doch immer wieder findet er zurück zur Kunst, vor allem zur Fotografie. Vor zehn Jahren begeistert es ihn, dass man mit Handys fotografieren kann. Die Qualität der Aufnahmen ist damals zwar noch mies, aber ihm sind nicht Auflösung und Megapixel wichtig, sondern der Moment: „Es war unsere Grundidee, dass man auch mit der schlechten Kamera eines Handys gute Bilder machen kann“, sagt Gen im Unwordy-Podcast. Also entwickelt er mit seinem Agentur-Kollegen Flo Meissner und zwei weiteren Partnern das Konzept zu EyeEm, einer Plattform und App fürs Teilen und Entdecken von Fotos. „Wir waren alle der festen Überzeugung, dass es etwas ganz Großes wird.“ So sehr, dass Gen seinen Agentur-Job kündigt. „Wir haben einfach von Null wieder angefangen“, sagt der Gründer. „Ich wusste damals gar nicht, was ein Start-up ist.“ Die erste App ließen sich die EyeEm-Macher für 500 Dollar in Indien programmieren. Von den deutschen Medien wird der Service vorschnell als deutsches Instagram abgestempelt. „Wir haben uns nie als Wettbewerber gesehen“, sagt Gen Sadakane. „Wir sind eher eine Kombination aus Instagram und Getty-Images. Wir monetisieren den Content für die Nutzer.“ Das Konzept geht auf, EyeEm ist eine Punktlandung: Weltweit sind inzwischen weit mehr als 25 Millionen Fotografen registriert, das Unternehmen beschäftigt in Berlin und New York mehr als 60 Mitarbeiter. Neben der Weiterentwicklung der App entwickelt Gen mit seinem Team ein Foto-Magazin mit Bildern aus der Community und veranstaltet darüber hinaus 2019 im Berliner Kraftwerk die Photo Week. 30.000 Besucher kommen in die kuratierte Ausstellung mit Werken einiger der weltbesten Fotografen. Es gibt zudem mehr als eine Millionen Einsendungen für einen Fotowettbewerb, von denen die 100 Besten in Berlin ausgestellt werden. Ob App oder Ausstellung: Für Gen ist Fotografie nicht elitär, sondern mit Spaß verbunden. „Wir haben einfach Bock, mit unserer Community, Fotografie und Content zu arbeiten. Wir wollen keine Bananen auf weißen Hintergrund.“

Aber die Ideen-Maschine läuft schon wieder, Gen gründet und führt die Inhouse-Werbeagentur Studio E. Darüber werden Markenkampagnen für Kunden aus der Foto- und Lifestyle-Industrie entwickelt und umgesetzt. Für Gen ist es ein konsequenter nächster Schritt, denn er möchte für Kunden, Projekte und Produkte ganzheitliche Lösungen kreieren. Und auch hier beweist Gen ein gutes Händchen, schon kurz nach dem Start der Agentur zählen Unternehmen wie Panasonic, AirBnB, Google, Audi oder Spotify zu den Kunden.

Auch wenn der Künstler-Sohn keine Skulptur modelliert, ist er doch dabei, etwas Bleibendes zu erschaffen – und anderen Künstlern dabei zu helfen, ihre Werke zu präsentieren. In Unwordy spricht der sympathische Gründer nicht nur über seinen außergewöhnlichen Werdegang im Eiltempo, sondern auch über neue Ideen, seinen Antrieb und neue Projekte.

#3 Christoph Hoffmann von 25hours

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Er lebt und liebt Hotels – und das eigentlich schon so lange er denken kann. Gleich nach seinem Abi fährt Christoph Hoffmann mit seinem besten Freund in einem Ford Fiesta durch Südfrankreich. In Èze sitzen sie in einer kleinen Pizzeria, schauen über die Dächer aufs Meer und schmieden Pläne. „Hier ein Hotel betreiben, das wär’s“ denken sie. Solche Träume haben viele in dem Alter. Allerdings werden die meisten dann nach so einem Trip Taxifahrer – und erzählen dann von verpassten Chancen und Träumen. Doch das kommt für Christoph nicht in Frage, er will mehr. Er packt lieber an, als zu nörgeln.

Christoph wurde im Saarland geboren, wuchs in Schwaben auf, schloss in Stuttgart den Beruf des Reiseverkehrskaufmanns ab und lernte unter anderem im legendären American Colony Hotel in Jerusalem das Gewerbe. Es sind vor allem Luxus-Hotels, in denen Christoph arbeitet und Karriere macht, im noblen Louis C. Jacob in Hamburg-Blankenese wird er stellvertretender Hoteldirektor. Doch 2002 kündigt er, um in Frankfurt für seinen späteren Partner Ardi Goldman ein Hotel aufzubauen. Das Projekt kommt zwar nicht zustande, aber dafür weiß Christoph jetzt, dass er kein Angestellter mehr sein will – er möchte seine Träume verwirklichen.

Er erinnert sich an seinen alten Traum, in der Schweiz oder Südfrankreich ein kleines Hotel zu betreiben. Also fährt er immer wieder in die beiden Länder und sucht passende Objekte oder trifft sich mit potenziellen Partnern. Vor allem baut er sein Netzwerk auf. In Hamburg trifft er sich zum Beispiel immer wieder mit dem Hotelier Kai Hollmann. Sie stellen fest, dass sie eine ähnliche Philosophie zum Hotelgewerbe haben. Und Christoph erkennt, dass seine Zukunft nicht in einem kleinen Hotel in Südfrankreich liegt. Er denkt größer.

Gemeinsam mit der Agentur Event-Labs baut er für Volkswagen das Fox-Hotel in Kopenhagen auf. Seine Idee: Hotelfachkräfte aus ganz Europa dürfen ihre Konzepte in dem Hotel umsetzen. Weltweit sorgt das Hotel für Furore und wird zu einem weiteren Hotspot in der dänischen Hauptstadt. Für Christoph ist das Engagement aber aus einem anderen Grund zukunftsweisend: Für die Jury, die über die Konzept-Ideen entscheidet, holt er unter anderen Kai Hollmann, Stephan Gerhard und Ardi Goldman ins Boot. Eine wegweisende Begegnung: Zwei Wochen später gründen sie zu viert ein Unternehmen. Jeder erhält 25 Prozent der Anteile, Christoph wird Geschäftsführer. In Frankfurt eröffnen sie ihr erstes gemeinsames Hotel, das „25hours Hotel Frankfurt The Goldman“. Schon damals gehen sie ganz unkonventionell an die Sache ran: Jedes der Zimmer-Design stammt von einem anderen Künstler, mit ein extra produzierten Buch stellen sie das Hotel-Konzept vor.

Es ist eine Punktlandung: Inzwischen haben Christoph und seine Partner eine ganze Reihe Hotels eröffnet – und keines gleicht dem anderen. Eines haben aber alle 25hours Hotels gemeinsam: Sie sind Orte für Kreative und bieten Inspiration für große Ideen. Für Christoph ist es zwar kein Hotel in Südfrankreich geworden – dafür ist die ganze Welt inzwischen sein Zuhause. In UNWORDY spricht der Anpacker über erreichte Ziele, Erfolge und – weitere Pläne.

#2 Martin Oberhäuser von Bureau Oberhaeuser

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Martin Oberhäuser ist Designer und Gründer von „Bureau Oberhäuser“. Sein Hamburger Studio arbeitet für Weltkonzerne wie Facebook, Deutsche Telekom, Airbnb, Bertelsmann oder Lego. Unternehmen wie Apple oder Tesla buhlten um ihn und wollten ihn einstellen, dennoch hat Martin Oberhäuser deren Jobangebote abgelehnt. Viel lieber entwickelt er eigene Produkte wie zum Beispiel die Nahverkehrsapp „Nextr“ oder das Tippspiel „Tackl“.

Schon früh entdeckt Martin sein Faible für Design. Direkt nach einem Studium zum Kommunikationsdesigner in Würzburg zieht es ihn als Trainee zu Method ins Silicon Valley. Zurück in Deutschland heuert er bei Mutabor an. Doch schnell stellt er fest, dass dort weitermachen will, womit er in San Francisco begann: Mit Interface Design und der Darstellung von komplexen Informationen Probleme zu lösen und Produkte erschaffen.

So lädt er seine Arbeiten bei Behance hoch und erhält erste Anfragen für Freelance-Jobs. Gleich mit einer Infografik für MySpace verdient er fast so viel, wie mit seinem eigentlichen Job. Damit ist die Entscheidung für den Sprung in die Selbstständigkeit getroffen. Eines ist von Anfang an klar: Er will kein „Fake Freelancer“ sein und den Umweg über Agenturen machen, die Arbeit für eigene Kunden steht im Vordergrund.

Und manchmal auch ohne Mandat: 2015 veröffentlicht Martin auf Behance eine Studie für das Interface des Model S von Tesla. Er fragt sich, warum das Interface des Fahrzeugs nicht besser aussieht und nutzerfreundlicher ist. Angetrieben von der Aussage James Murphys „The best way to complain is to make things better“, macht er es besser. Keine 8 Stunden später meldet sich Tesla. Das Unternehmen will mit Martin zusammenarbeiten und lädt ihn nach Palo Alto ein. Doch bei dem Gespräch bleibt es allerdings auch, denn eine Festanstellung bei Tesla kam für ihn nicht in Frage.

Seit 2012 arbeitet er für Whoop – eine „Performace Optimisation Platform“, die den Fokus auf Menschen legt, die ernsthaft Sport machen. Der Gründer von Whoop fragt bei Martin nach Unterstützung, doch sein Studio hat keine Kapazitäten. CEO Will Ahmed lässt nicht locker und fliegt persönlich aus den USA nach Hamburg, um Martin von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Das Resultat: Martin ist der erste Externe bei Whoop, die Nummer Vier im Unternehmen. Seitdem hat sich eine enge und lange Partnerschaft entwickelt, die bis heute anhält und Früchte trägt: Die Fitnesstracker von Whoop werden von Profisportlern aus aller Welt getragen – selbst LeBron James ein Fan.

Doch vor allem setzt Martin mit großer Begeisterung eigene Ideen um. Eines seiner Produkte ist Nextr, eine App, die dabei hilft, im Nahverkehr schneller von A nach B zu kommen – lange bevor Google Maps so ein Feature hat. Die App wird gleich in der ersten Woche 5.000 mal runter geladen und steht im App Store direkt hinter Whats App. Kein Wunder, dass Medien und die Designszene auf Nextr und Martin Oberhäuser aufmerksam werden. Auch sein jüngstes Produkt für Fußball-Fans hat großes Potenzial: Mit der Tippspiel App Tackl können sich Freunde vernetzen, um Fussballergebnisse zu tippen.

Martin Oberhäuser gelingt es immer wieder, mit Interface Design Probleme lösen – oder die digitale Welt ein bisschen einfacher zu machen. Wie ihm das gelingt und was ihn antreibt, darüber spricht Martin in der neuesten Folge von UNWORDY.

#1 Mischa Krewer und Oliver Baumgart von 43einhalb

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Mischa Krewer und Oliver Baumgart sprechen über ihren großen Traum: Sneaker.
Sie erzählen, wie sie ihre Festanstellungen kündigten, um den Traum vom eigenen Sneakerladen zu realisieren.


Sneaker waren schon immer ein Thema für die beiden. Oliver kam über seine Großeltern zu Schuhen – die hatten in Fulda ein Schuhgeschäft. Leider gab es dort aber keinerlei „Turnschuhe“. Zur gleichen Zeit veranstaltete Mischa Parties in Fulda. Auf einer dieser Parties lernte Mischa seinen zukünftigen Partner Oli kennen. Ihm fielen sofort Olis Sneaker auf, das waren keine Modelle, die man sonst in Fulda gesehen, geschweige denn bekommen hätte.

Beide machten eine Ausbildung im Bereich Medien und wollten sich eigentlich nur irgendwie über ihre gemeinsame Leidenschaft austauschen. 2004 setzen sie ein Blog auf – sneakerblog.net. Anfangs nur für den Austausch der beiden untereinander über die neuesten Releases gedacht, entwickelte sich über die Jahre eine große Fangemeinschaft. 2010 war es das reichweitenstärkste Blog zum Thema Sneaker! Geschrieben von Sneakerheads für Sneakerheads.

Geld haben die beiden damit nie verdient. Es gab aber immer die neuesten Sneaker als „Gegenleistung“ für Artikel zu den neuesten Releases. Damit jeder jeden Sneaker den sie bekamen tragen konnte, mussten sie sich auf eine gemeinsame Schuhgröße einigen: 43 1/2. Diese Größe konnten beide tragen: Mischa hat zwar eher 42 1/2 - 43 und musste die Schuhe vorne etwas auspolstern. Oli trägt Größe 44 und musste sich in die Schuhe reinquetschen.

So fiel den beiden 2010 die Wahl für den ersten eigenen Store leicht. Schon lange spielten sie mit dem Gedanken, nicht nur über Sneaker zu schreiben, sonder sie auch zu verkaufen.

Schicksalshaft wurde ein Gespräch von Mischa mit seinem Bruder in einem Augsburger Biergarten im August 2010. Sein Bruder konnte nicht mehr mit ansehen, wie unglücklich er in seinem Job war und machte ihm ein Angebot. Und er würde 50% der Anfangsinvestitionen finanzieren.

Zur gleichen Zeit tourte Oli im Rahmen einer Auszeit durch Australien. Mit der Zusage seines Bruders in der Tasche rief Mischa Oli in Australien an. Beide hatten keine Zweifel, dass es jetzt an der Zeit ist, ihre Idee in die Tat umzusetzen.

Oli fing noch in Australien mit ersten Designs für den Online-Shop an, während Mischa von Augsburg zurück nach Fulda zog, um nach geeigneten Ladenlokalen zu suchen.

Quasi direkt vom Flughafen ging es für Oli zur Store-Eröffnung. Am 11.06.2011 war es soweit: 43 1/2 eröffnete in Fulda. Einen Monat später, an Mischas Geburtstag, am 22.06. 2011 erfolgte der Livegang des Online-Stores.

Wie es ihnen in den ersten Jahren erging, wo sie heute mit 43 1/2 stehen, was sie aktuell umtreibt und über ihr neuestes Projekt, erzählen Sie in Unwordy!

UNWORDY – Trailer

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Ideen haben wir alle. Woran liegt’s, dass wir sie so selten umsetzen? Was machen Macher anders? Wie gelingt es, aus Vorstellungen Wirklichkeit werden zu lassen und völlig Neues in die Welt zu bringen? Die Wege zum Erfolg sind oft so überraschend, so eigentümlich und dabei so inspirierend, dass es viel zu schade wäre, nicht über sie zu sprechen. Genau darum gibt es jetzt diesen Podcast.

Jürgen Alker spricht mit Menschen, die ihre Ideen erfolgreich realisiert haben – alle zwei Wochen in UNWORDY.

Über diesen Podcast

Ideen haben wir alle. Woran liegt’s, dass wir sie so selten umsetzen? Was machen Macher anders? Wie gelingt es, aus Vorstellungen Wirklichkeit werden zu lassen und völlig Neues in die Welt zu bringen? Die Wege zum Erfolg sind oft so überraschend, so eigentümlich und dabei so inspirierend, dass es viel zu schade wäre, nicht über sie zu sprechen. Genau darum gibt es jetzt diesen Podcast.

Jürgen Alker spricht mit Menschen, die ihre Ideen erfolgreich realisiert haben – alle zwei Wochen in UNWORDY.

Mehr Infos auf https://unwordy.com

von und mit Jürgen Alker

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